Wie kannst du Sportsponsoring in dein ESG-Reporting integrieren?
Laura Elbers
28.Juni 2024
ESG-Reporting - Was ist das eigentlich?
ESG Reporting steht für "Environmental, Social, and Governance Reporting" und bezieht sich auf die Praxis von Unternehmen, ihre Leistungen und Initiativen in den Bereichen Umwelt, Soziales und Unternehmensführung zu dokumentieren und zu kommunizieren. Es ist ein Teilbereich des Nachhaltigkeitsberichtswesens. Das bedeuten die drei Bereiche genau:
Umwelt (Environmental): Hier werden die Umweltauswirkungen eines Unternehmens betrachtet, wie z.B. seine Emissionen, den Energieverbrauch, den Umgang mit natürlichen Ressourcen und Maßnahmen zur Umweltschonung.
Soziales (Social): Dies bezieht sich auf die sozialen Auswirkungen eines Unternehmens auf seine Stakeholder, einschließlich der Arbeitsbedingungen für Mitarbeiter, der Auswirkungen auf Gemeinden, der Einhaltung von Menschenrechten und der Förderung von Vielfalt und Inklusion.
Geschäftspraktiken (Governance): Der Aspekt Governance (Unternehmensführung) im ESG-Reporting bezieht sich auf die Art und Weise, wie ein Unternehmen geführt und gelenkt wird. Er umfasst verschiedene Elemente, die dazu beitragen, dass ein Unternehmen transparent, ethisch und verantwortungsbewusst agiert. Beispiele dafür sind die Zusammensetzung des Vorstands, die Einhaltung ethischer Standards oder das Risikomanagement.
Das Thema ESG-Reporting gewinnt zunehmend an Bedeutung. Dies liegt zum einen daran, dass immer mehr Unternehmen gesetzlich verpflichtet sind, ihre Berichterstattung zu Umwelt, Soziales und Governance zu veröffentlichen. Zum anderen steigt der Druck auf Unternehmen, ihre Geschäftsaktivitäten transparenter darzustellen. Es herrscht die allgemeine Überzeugung, dass Unternehmen nicht nur für ihre eigene Wirtschaftlichkeit verantwortlich sind, sondern auch einen positiven Einfluss auf Umwelt und Gesellschaft ausüben sollten.
Wer ist verpflichtet ein ESG-Reporting zu machen?
Seit dem 01.01.2024 sind alle Unternehmen mit sogenanntem öffentlichem Interesse und mehr als 500 Mitarbeitenden zu einem ESG-Reporting verpflichtet. Diese Pflicht weitet sich zum 01.01.2025 weiter aus. Ab Januar 2025 sind alle andern bilanzrechtlichen großen Unternehmen zum Reporting verpflichtet, die zwei dieser drei Kriterien erfüllen:
Mehr als 250 Mitarbeitende
Mehr als 40 Millionen Euro Nettoumsatz / Jahr
Mehr als 20 Millionen Euro Bilanzsumme / Jahr
Auch in den nächsten Jahren wird die Verpflichtung weiter ausgedehnt, sodass ab 2026 auch kapitalmarktorientierte KMU (mit Ausnahmen) reporten müssen und bis 2028 sollen weitere Regelungen folgen für Unternehmen mit Mutterunternehmen in Drittstaaten. Somit betrifft das ESG-Reporting allein in Deutschland knapp 50.000 Unternehmen.
Was und wie kann berichtet werden? Und welche Rolle spielt Sportsponsoring dabei?
Im ESG-Reporting geht es darum, die Auswirkungen eines Unternehmens auf Umwelt, Gesellschaft und Mitarbeiter zu erfassen. Um Chancen und Risiken zu dokumentieren, müssen sowohl qualitative Aspekte als auch quantitative Kennzahlen bereitgestellt werden, um die Leistung des Unternehmens im ESG-Bereich zu messen.
Die präzisesten Kennzahlen, die für viele wahrscheinlich am verständlichsten sind, sind die KPIs aus dem Bereich Umwelt (Environmental). Diese lassen sich oft klar messen und umfassen beispielsweise den Energieverbrauch oder die Bewertung der CO²-Emissionen. . Im Bereich Geschäftspraktiken (Governance) können Kennzahlen herangezogen werden, die auf eine faire Bezahlung der Mitarbeitenden abzielen oder wettbewerbswidrige Verhalten verhindern.
In diesem Blogeintrag legen wir das größte Augenmerk auf Kennzahlen aus dem Bereich Soziales (Social).
Ein ESG-Kriterium in diesem Bereich ist das Erhöhen des Zufriedenheitsgrades der Mitarbeitenden. Dies lässt sich messen durch Qualitative und/ oder quantitative Mitarbeiterbefragungen. Abgefragt werden unterschiedliche Aspekte wie Jobzufriedenheit, Unternehmenskultur, Zusammenarbeit der Abteilungen). Ein weiteres Kriterium ist die Einführung von Projekten für mehr Diversity, Inklusion und Gleichberechtigung. Zahlen dafür können bspw. von der HR-Abteilung erhoben werden. Aber auch Weiterbildungsangebote für Mitarbeitende, Auswirkungen des Unternehmens auf die Gesellschaft sowie Aktivitäten zum Thema Gesundheit & Wellbeing gehen in das ESG-Reporting ein.
Hier wird deutlich, wieso Sportsponsoring und andere Kooperationen im Frauensport berichtsfähig im Rahmen des ESG-Reportings sind. Im Folgenden möchten wir euch einige Beispiele geben, um euch ein Verständnis zu geben.
Projekte zur Förderung von Gleichberechtigung, Diversity & Inklusion: Ein Beispiel wäre die Einladung erfolgreicher Sportlerinnen, wie Paralympioniken oder Athletinnen aus verschiedenen kulturellen Hintergründen, um interaktive Workshops oder Vorträge über ihre Erfahrungen und Herausforderungen zu halten. Diese Initiativen thematisieren Themen wie Geschlechtergleichstellung und kulturelle Vielfalt. Zudem können Unternehmen gemeinsame Sportevents organisieren, bei denen Mitarbeitende und Sportlerinnen zusammen Sport treiben, um den Teamgeist zu stärken und das Bewusstsein für Diversity und Inklusion zu fördern.
Weiterbildungsangebote an Mitarbeitende: Durch die Implementierung von Workshops und Mentoring-Programmen mit Sportlerinnen können Unternehmen ihren Mitarbeitenden wertvolle Einblicke in Themen wie Zielsetzung, Resilienz und Teamarbeit bieten. Diese Initiativen unterstützen nicht nur die individuelle Entwicklung der Mitarbeitenden, sondern tragen auch dazu bei, eine Unternehmenskultur des kontinuierlichen Lernens und Wachstums zu fördern.
Auswirkungen des Unternehmens auf die Gesellschaft: Sport fördert Gesundheit, Wohlbefinden und Gemeinschaftssinn. Das Sponsoring von Frauensport hat dabei einen noch größeren Impact. Es unterstützt die Gleichberechtigung, indem es weibliche Athletinnen und Teams sichtbar macht und ihnen gleiche Chancen bietet. Dieses Engagement inspiriert junge Mädchen, stärkt das Selbstbewusstsein und schafft dringend benötigte weibliche Vorbilder. Zudem trägt es zur Verringerung von Geschlechterstereotypen bei und fördert eine diverse und inklusive Gesellschaft. Unternehmen, die den Frauensport unterstützen, setzen ein starkes Zeichen für Chancengleichheit und gesellschaftlichen Fortschritt.
Aktivitäten zum Thema Gesundheit und Wellbeing: Durch die Zusammenarbeit mit Sportlerinnen sind Mitarbeitende selbst motiviert, Sport zu machen. Verstärkt werden kann diese Motivation, indem Leistungssportlerinnen (bspw. Olympioniken) als Idole in das Unternehmen eingeladen werden und diese eine sportliche Einheit mit den Mitarbeitenden machen oder einen Vortrag zum gesunden Lebensstil halten.
Zuletzt ist, wie beschrieben, die Mitarbeitendenzufriedenheit eine relevante Kennzahl im “S” des ESG-Reportings. Gerade der jüngeren Generation ist es wichtig, dass sich Unternehmen für Mensch und Gesellschaft engagieren. Daher wirken all’ die genannten Maßnahmen auch zusätzlich in diese Kennzahl ein.
Auf der Plattform findest du viele Sportlerinnen und Teams, die auf der Suche nach Sponsorings sind. Kooperationen mit ihnen kannst du in unterschiedlicher Weise einsetzen. Du findest Nachwuchssportlerinnen, Para-Sportlerinnen, Sportlerinnen als Keynote Speakerinnen und vieles mehr. Engagiere dich jetzt und gehe mit uns den Weg zu Chancengleichheit im Leistungssport.
Weiterführende Informationen über die ESG-Kritierien findest du hier: https://www.esgvolution.com/de/esg/kriterien/
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